X) Wirtschaft
Wir wollen unsere Wirtschaft auf die neue Zeit einstellen. Nur eine Wirtschaft, die sich innerhalb ökologischer und sozialer Leitplanken bewegt, kann langfristig bestehen. Eine Wirtschaft, deren einziges Ziel Wachstum ohne Maß ist, betreibt Raubbau an den Ressourcen, auf denen unser Leben gründet. Für eine sozialökologische Wende ist es daher unvermeidbar, einen Kasseler Green Deal auszuhandeln, der den Fokus unseres Arbeitens und Wirtschaftens auf ökologische Rahmen einstellt. Wir gestalten den Wandlungsprozess zur Klimaneutralität als Chance und Aufgabe mit der nordhessischen Wirtschaft.
Das erklärte Ziel der grün-roten Koalition ist es, weiterhin gute Arbeit für alle zu ermöglichen und nachhaltige Arbeitsplätze in Kassel und der Region zu sichern. Gute Arbeit bringt soziale Teilhabe und verschafft Lebenssinn und Anerkennung. Ein selbstbestimmtes, freies Leben in Kassel, in dem Beruf, Familie und Freizeit in Einklang stehen, braucht deshalb gute Arbeit für alle Menschen.
Wir stehen für den Erhalt und die Sicherung der Arbeitsplätze der in Kassel und der Region traditionell angesiedelten Industriebetriebe, die durch den Transformationsprozess, insbesondere in der Mobilitätswirtschaft, vor besondere Herausforderungen gestellt sind. Dies gilt ebenso für die zahlreichen klein- und mittelständischen Betriebe, die sich in diesem regionalen Wirtschaftskreislauf befinden. Wir setzen uns im Rahmen unserer kommunalpolitischen Möglichkeiten dafür ein, dass dieser technologische Wandel sozialverträglich im Sinne der Beschäftigten gestaltet wird. Ziel ist dabei auch, unseren kommunalpolitischen Beitrag für die Schaffung alternativer Beschäftigung zu leisten, um den Wegfall bestehender Arbeitsplätze in Kassel und der Region zu kompensieren.
Wahlprogramm der SPD Kassel
Die Koalition verfolgt daher folgende Ziele:
Wir prüfen die Einrichtung eines Grünen Wasserstoffzentrums für die Herstellung und industrielle Nutzung von Wasserstoff in Kassel. Grüner Wasserstoff bietet eine klimafreundliche Substitution von fossilen Energieträgern im Schwerlastverkehr und der energieintensiven Industrie, sichert gute Arbeit in der Region und steigert die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Kassel.
Wir stärken Kassels Rolle als Regiopole und die Stadt Kassel soll dem Netzwerk der Regiopole beitreten.
Wir werden unsere Strategie zur Zukunft der Innenstadt weiterentwickeln. Wir wollen die vielen Aktivitäten in der Innenstadt, den innerstädtischen Handel und Dienstleistungen mit seinen zahlreichen Arbeitsplätzen stärken, auch durch die Schaffung einer einladenden Aufenthaltsqualität und gute Erreichbarkeit. Gleichzeitig wollen wir die bestehenden Altstadtquartiere aufwerten. Daneben soll die Kurt-Schumacher-Straße künftig keine Barriere mehr zwischen den Stadtteilen Nord-Holland, Mitte und Wesertor sein. Wir wollen unsere Altstadt erlebbar machen und bereiten den Start von Schwerpunktprojekten vor.
Wir werden Leitlinien für die nachhaltige Einrichtung und Weiterentwicklung von Gewerbegebieten erstellen und durch aktive Moderation zur Qualifizierung und zur besseren Ausnutzung bestehender Gewerbegebiete beitragen.
Wir wollen sicherstellen, dass neue stadtnahe Gewerbeflächen vorrangig für nachhaltig arbeitsplatzintensive Unternehmen vorgehalten werden.
Wir fördern die lokale Wirtschaft weiterhin mit dem erfolgreichen Förderprogramm Lokale Ökonomie.
Wir stärken die Markthalle mit ihrem neuen Konzept und setzen uns für ihre aktive Rolle als Marktplatz für regionale Produkte ein.
Wir unterstützen die Verwaltung bei der Umsetzung der Novellierung des hessischen Vergabe- und Tariftreuegesetzes.
Die Stadt Kassel beteiligt sich an der internationalen Kampagne „Fair Trade-Towns” und strebt den Titel „Fair Trade-Stadt” an.
Wir wollen neben FiDT (Fördergesellschaft für innovative Dienstleistungen und Techniken) und dem Science Park Orte schaffen, an denen technologieorientierte und innovative Gründer*innen Fuß fassen und sich entwickeln können.
Wir fördern Start-Ups mit einem besonderen Blick auf eine diverse Gründer*innenszene. Die Förderung von Gründungsprojekten von Frauen sowie die migrantische Ökonomie nehmen dabei einen besonderen Stellenwert ein, z.B. mit dem Projekt EXIK (Existenzgründung und Vernetzung interkulturell).
Wir wollen mit verschiedenen Akteur*innen ein Ausbildungsbündnis schließen. Ziel ist, Jugendlichen eine solide Zukunftsperspektive zu bieten und für die Wirtschaft den Fachkräftebedarf von morgen zu sichern.
Eine duale Ausbildung schafft einen guten Zugang zu vielen Berufen mit Zukunft und ist eine Voraussetzung für eine existenzsichernde Beschäftigung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Deshalb unterstützen wir innovative Ausbildungsprojekte und erschließen Bildungspotentiale von Migrant*innen. Mit gezielten Social Media-Kampagnen werden junge Menschen für eine Ausbildung in Kassel geworben, denn in Kassel leben Auszubildende – so eine bundesweite Studie – besser als in jeder anderen deutschen Großstadt. Wir sorgen dafür, dass Wohnangebote für Auszubildende und Studierende geschaffen werden.
Wir setzen uns für eine weitere Vernetzung zwischen Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft ein.
Die Mehrheitsgesellschaften der Stadt Kassel sollen dahingehend motiviert werden, dass sie zusätzlich zum Lagebericht einmal jährlich über ihre Aktivitäten berichten, welche aus ihrer Sicht zu einer gemeinwohlfördernden Unternehmensentwicklung beigetragen haben.