VII) Kultur

Vergleichen Sie den Grün-Roten Koalitionsvertrag 2021 – 2026 mit dem Wahlprogramm der SPD Kassel 2021

Kultur ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält. Kassel ist eine Stadt voller Kunst und Kultur. Sie spielt für das Zusammenleben in der Stadt eine herausragende Rolle. Ihre Vielfalt macht Kassels Kultur dabei einzigartig. Das zeigt sich schon in Kassels Stadtbild, das von vielen verschiedenen documenta-Kunstwerken geprägt ist. Kassel hat ein reichhaltiges und vielfältiges Kulturangebot für alle, das wir in den nächsten fünf Jahren weiterentwickeln und noch besser unterstützen wollen. Mit der in einem breit angelegten Bürger*innenbeteiligungsprozess entstandenen Kulturkonzeption Kassel 2030 haben wir einen Plan für die Entwicklung der Kulturszene in den nächsten Jahren entworfen, der weiter umgesetzt und um neue Ideen und Strategien ergänzt werden soll. Eine pulsierende und vielschichtige Kulturszene ermöglicht es Bürger*innen, Kassel gemeinsam zu erleben. Wir sehen das als Chance, Menschen dort mehr zusammenzubringen, wo die technische und gesellschaftliche Entwicklung Bürger*innen sonst immer stärker voneinander trennt.

Koalitionsvertrag im Überblick

Wahlprogramm der SPD Kassel

Die Koalition verfolgt daher folgende Ziele:

Wir sichern bestehende Räume wie zum Beispiel das Henschel-Areal und erschließen neue Räume für die Kultur- und Kreativ-Szene, die nicht nur Musik, Theater und Museen Platz bieten. Leitlinie ist dabei die fortgesetzte Umsetzung der Kulturkonzeption.

Wir unterstützen die Gründung eines Kulturbeirats im Sinne der Kulturkonzeption.

Für die junge Kunst- und Kulturszene sollen ein oder mehrere Zentren für Kreativ- und Kulturwirtschaft entstehen, in dem neue Ideen und neue Konzepte Fuß fassen können.

Mit dem documenta Institut wollen wir die documenta auch zwischen den Ausstellungen für die Stadtgesellschaft erlebbar machen. Neben dem Archiv und der Forschung ist die Vermittlung von Kunst und Kultur eine wichtige Säule des Instituts.

Wir wollen das gegründete documenta Institut voranbringen und werden weiterhin die begonnene Arbeit mit allen Beteiligten unterstützen. Einen geeigneten Standort werden wir gemeinsam mit den Bürger*innen in einem transparenten und ergebnisoffenen Prozess zeitnah festlegen. Hierfür müssen bisherige und neue realisierbare Standortvorschläge geäußert und bewertet werden.

Wir wollen für den Ankauf von Außenkunstwerken klare Kriterien für die Auswahl festlegen und die Bürger*innen früh in den Prozess einbinden.

Wir messen der Stadtbibliothek als kulturelles Zentrum und Begegnungsort eine hohe Bedeutung bei und begleiten die Stadtbibliothek auf ihrem begonnenen Weg, ein Lernort für alle Menschen zu werden. Wir prüfen, ob eine gemeinsame Lösung von Stadtarchiv und Stadtbibliothek Synergien schafft. Bis zum Abschluss dieser Prüfung werden keine verbindlichen Entscheidungen über die langfristigen Standorte der einzelnen Institutionen getroffen.

Wir wollen historische Grimm-Orte erhalten und weiterentwickeln. Insbesondere wollen wir in Zusammenarbeit mit dem Land erreichen, dass die Torwache als authentischer Brüder Grimm-Ort öffentlich zugänglich gemacht wird.

Wir sind Fürsprecherinnen einer vielfältigen Clubkultur Kassels, fördern den Dialog zwischen den Kulturschaffenden und den Anwohner*innen um potenzielle Konflikte zu lösen, schaffen einen Runden Tisch „Subkultur“ zur besseren Vernetzung zwischen den Akteur*innen und der Stadt und prüfen die Einrichtung einer*s ehrenamtlichen Nachtbürgermeisters*in.

Wir schaffen eine Anschubfinanzierung für junge Kulturschaffende und die Kreativwirtschaft im Sinne eines Nachwuchsstipendiums für Künstler*innen, die sich mit Kassel und der Region auseinandersetzen, welches die bestehenden Förderungen von Land und Bund sinnvoll ergänzen soll.

Wir wollen Beratung und Begleitung in der Kulturförderung ausbauen – insbesondere soll das Potenzial der Förderung von Land, Bund und EU weiter gesteigert werden.

Wir werden Kunst und Kultur im öffentlichen Raum stärken und Räume zur Verfügung stellen – Initiativen wie KolorCubes oder der Raum für urbane Experimente sind hier sehr gute Vorbilder.

Wir werden die Neuaufstellung der Instrumente der Kulturförderung transparent, gendergerecht sowie nachvollziehbar gestalten – sie soll dabei immer auch die Möglichkeit für neue Initiativen und Projekte der jungen Kultur beinhalten.

Wir unterstützen das Kasseler Technik-Museum bei seiner weiteren Entwicklung. Ziel kann es sein, dass die Geschichte der Arbeit in Kassel mit der Technikgeschichte museumspädagogisch verknüpft wird. Wir wollen das Museum neu strukturieren und ein Museumskonzept erarbeiten.

Wir beheben das festgestellte Defizit im Bereich der Filmförderung und wollen eine dauerhafte Absicherung der Programmkinos und ihrer darüber hinausgehenden Aktivitäten.

Wir stärken das kulturelle Leben in den Stadtteilen, indem wir dezentrale Kulturveranstaltungen fördern und die großen Kulturinstitutionen dazu motivieren, in Zusammenarbeit mit lokalen Akteur*innen vor Ort Kultur in die Stadtteile zu bringen.

Wir prüfen, ob weitere soziokulturelle Initiativen, insbesondere im Kasseler Osten, dauerhaft in der Stadt verankert werden können – die jahrzehntelange Arbeit des Kulturzentrums Schlachthof ist dabei das Vorbild.

Wir verstehen das Staatstheater als wichtigen Arbeitgeber, kulturellen Impulsgeber und Standortfaktor für Kassel. Wir stehen fest an der Seite des Staatstheaters mit seinen Sparten Musiktheater, Schauspiel, Tanztheater, Kinder- und Jugendtheater sowie dem Konzertbetrieb.

Wir stellen eine angemessene personelle Ausstattung des Bereichs der kulturellen Bildung sicher.

Wir erhalten eine lebendige Erinnerungskultur aufrecht, z.B. hinsichtlich der Gedenkstätte Breitenau, der Opfer des NSU und der Geschichte der Gastarbeiter*innen.

Wir gehen die Aufarbeitung unserer kolonialen Vergangenheit an und unterstützen die bereits beschlossene Expert*innenkommission zu Kasseler Straßennamen.

Wir erarbeiten Fahrpläne zur Klimaneutralität von kommerziellen Großveranstaltungen. Auch kleinere Veranstaltungen wollen wir in die Lage versetzen, nachhaltig zu arbeiten und setzen dabei insbesondere auf verstärkte Beratung.

Wir lassen die städtischen kulturellen Einrichtungen eigene Klimaschutzkonzepte erarbeiten.

Wir treiben die Digitalisierung auch im Kulturbereich voran und verbessern den digitalen Zugang zu Informationen über Veranstaltungen und Institutionen, fördern geeignete Apps zur Teilhabe am kulturellen Angebot in Kassel und setzen uns für eine Verbesserung des Angebots an Online-Ausstellungen ein.

Für uns ist das Museum für Sepulkralkultur ein ganz einzigartiges Kulturangebot von bundesweiter Bedeutung, das weiterhin ein fester Bestandteil der Kasseler Museumslandschaft sein wird. Deshalb werden wir das Museum für Sepulkralkultur bei der Modernisierung unterstützen.