III) Soziales und Gesundheit

Vergleichen Sie den Grün-Roten Koalitionsvertrag 2021 – 2026 mit dem Wahlprogramm der SPD Kassel 2021

Unser Ziel ist ein sozial gerechtes Kassel, in dem alle gut leben können. Um dies zu erreichen setzen wir weiterhin auf eine integrierte strategische Sozialplanung mit dem Ziel, die Lebensqualität vor Ort zu verbessern und die Chancengerechtigkeit zu erhöhen. Dafür wollen wir künftig die sozialen Auswirkungen bei den städtischen Vorhaben besser erfassen, prüfen und für die gute soziale Entwicklung zur Grundlage machen. Wir nehmen die Bedürfnisse der Menschen in Kassel in den Blick und verfolgen hierbei einen Quartiersansatz, der die Unterschiedlichkeit unserer Stadtteile respektiert und auf die jeweiligen Herausforderungen eingeht.

Wir wollen Kinder- und Familienarmut aber auch Altersarmut möglichst wirksam entgegentreten. Dafür wollen wir einen gemeinsamen Pakt gegen Armut mit allen relevanten Akteur*innen in der Stadt schaffen.

Im Gesundheitsbereich ist die gesundheitliche Chancengleichheit unsere Leitlinie. Wir betrachten Gesundheit als Querschnittsaufgabe, die im Rahmen kommunalen Handelns präventiv zu berücksichtigen ist. Gesundheitsversorgung – ambulant und stationär – muss allen Menschen in Kassel gleichermaßen zugänglich sein.

Koalitionsvertrag im Überblick

Quartieransatz

Stadtteile zu Zentren sozialen und kulturellen Lebens ausbauen

GNH bleibt in kommunaler Hand

für eine gute stationäre Gesundheitsversorgung setzen wir weiterhin auf die Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH) in kommunaler Hand

Leben und Altern im Stadtteil

so lange wie möglich selbstbestimmt im eigenen häuslichen Umfeld und im eigenen Stadtteil leben

Mittendrin! Teilhabecard

weitere Partner*innen gewinnen

Frauenhaus stärken

Istanbul Konvention umsetzen und schaffen zusätzliche und barrierefreie Plätze im Frauenhaus schaffen

Fachkräfte halten

Projekte zur Arbeitsintegration stärken und Eltern Beschäftigung ermöglichen

Integrationspolitik weiterentwickeln

Integrationspolitik gemeinsam mit der Stadtgesellschaft weiterentwickeln

Obdachlosen helfen

wir unterstützen die aufsuchende Sozialarbeit

Öffentlicher Gesundheitsdienst

ausbauen und stärken

Präventive Suchtpolitik

wir unterstützen die aufsuchende Sozialarbeit

Hilfe in den Stadtteilen

Pflegebedürfte erhalten stadtteilnah Unterstützung

Kasseler Präventionskette

Projekt „Willkommen von Anfang an – Gesunde Kinder in Kassel“ ausbauen

Hebammenversorgung

kommunales Konzept zur Stärkung der ambulanten Hebammenversorgung entwickeln

Pflegefachpersonen unterstützen

Situation von Pflegefachpersonen vor Ort verbessern (Wohnraum, Kitaplätze, Ausbildungs- und Qualifizierungskonzepte, Konzepte für Berufsrückkehrer*innen)

Demenznetzwerk ausbauen

Beratungs- und Unterstützungsangebote ausbauen

Humanitäre Sprechstunde

unterstützen und absichern

Wahlprogramm der SPD Kassel

Stadtteilzentren ausbauen

Investitionen in 32 bestehende und neue Quartiere

GNH bleibt in öffentlicher Hand

die Gesundheit Nordhessen AG, das dazugehörige Klinikum Kassel und alle weiteren GNH-Häuser sollen weiter in öffentlicher Hand bleiben

Leben und Altern im Stadtteil

Ausbau von präventiven Angeboten im Stadtteil

Mittendrin! Teilhabecard

Ermäßigter Eintritt in Kasseler Freizeiteinrichtungen für alle Empfänger*innen von Sozialleistungen

Hilfe bei häuslicher Gewalt

Beratungsangebote ausbauen, 14 neue barrierefreie Plätze im Frauenhaus schaffen, notwendigen Wohnraum durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft und weitere Vermieter*innen sicherstellen

Fachkräfte halten

Unternehmen bei Anwerbung, Ausbildung und Integration von Fachkräften aus dem In- und Ausland unterstützen

Wir haben Platz

Die Stadt Kassel ist und bleibt ein sicherer Hafen für Geflüchtete

Kinder- und Altersarmut bekämpfen

Gemeinsamer Kasseler Pakt gegen Kinder- und Altersarmut mit allen Akteuren in der Stadt

Medizinische Versorgungszentren

Facharztversorgung flächendeckend und gerecht in Kassel und Nordhessen sicherstellen

Sozialarbeit und Kontrolle

Progressive Drogenpolitik weiterentwickeln

Strukturierte Sozialplanung etablieren

Freie und anonymisierte Daten zur Wirksamkeitsprüfung der Maßnahmen und Bedarfe

Kassel sagt Danke!

Anerkennungskultur für Engagierte stärken und Koordination zivilgesellschaftlichen Engagements ausbauen

Soziale Daseinsvorsorge aus der Hand der Kommune

Keine Privatisierung kommunaler Unternehmen

Die Koalition verfolgt daher folgende Ziele:

Wir wollen den Quartiersansatz in der Sozialpolitik weiter stärken. Das bedeutet, die Stadtteile zu Zentren sozialen und kulturellen Lebens auszubauen. Wir wollen die Soziale Beratung in den Stadtteilen dafür stärken und nachhaltig finanzieren. In diesem Rahmen wollen wir auch präventive Hausbesuche in ausgewählten Stadtteilen etablieren.

Wir wollen den Menschen ermöglichen, so lange wie möglich selbstbestimmt im eigenen häuslichen Umfeld beziehungsweise im eigenen Stadtteil leben und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können, sozial vernetzt zu sein und Kontakte mit anderen Menschen allen Alters haben zu können. Deshalb wollen wir Stadtteiltreffs und Orte der Begegnung und Kommunikation weiterentwickeln und auch neue Orte schaffen (u.a. Sandershaus, in Wilhelmshöhe und Waldau).

Die Möglichkeit der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für Menschen, die auf staatliche Leistungen angewiesen sind, wird durch die Mittendrin! Teilhabecard verbessert. Hierfür wollen wir weitere Partner*innen gewinnen, damit zusätzliche Leistungen angeboten werden können.

Die humanitäre Sprechstunde soll weiter unterstützt und abgesichert werden.

Die Arbeitsförderung ist mit ihren Angeboten zur Qualifizierung, Beschäftigung und Integration ein wichtiger Bestandteil kommunaler Sozialpolitik. Innovative erfolgreiche Projekte zur Integration in den Arbeitsmarkt und Fachkräftesicherung werden wir über den Förderzeitraum weiter finanzieren, wie etwa „Sozialwirtschaft integriert“ und „Kassel sichert Ausbildung“. Maßnahmen zur Integration in Arbeit, insbesondere für Alleinerziehende, müssen verstärkt werden; dies gilt auch im Bereich der Ausbildung, zum Beispiel durch Förderung von Teilzeitausbildungsplätzen im Bereich der kommunalen Unternehmen. Um den Eltern Beschäftigung zu ermöglichen, muss die Kinderbetreuung weiter ausgebaut und müssen Ganztagsschulen eingerichtet werden. Berufsqualifizierende Sprachförderangebote sollen weiter etabliert werden. Wir unterstützen die Fortführung der Arbeitsmarktdialoge.

Wir setzen die Bausteine der Istanbul Konvention um und schaffen zusätzliche und barrierefreie Plätze im Frauenhaus. In Zusammenarbeit mit den Wohnungsbaugesellschaften und privaten Vermieter*innen stellen wir sicher, dass notwendiger Wohnraum nach einem Frauenhausaufenthalt gewährt werden kann.

Wir möchten die Integrationspolitik gemeinsam mit der Stadtgesellschaft weiterentwickeln (u.a. Runder Tisch Integration, Runder Tisch der Religionen, Migrantenselbstorganisationen, interkulturelle Woche). Wir unterstützen Migrantenselbstorganisationen und stellen sicher, dass die Arbeit der ALL IN – Servicestelle weitergeführt werden kann. Wir bekennen uns auch künftig zu einer dezentralen Unterbringung von geflüchteten Menschen.

Wir werden verantwortungsvolle präventive Suchtpolitik weiter entwickeln. Aufklärung und Beratungsangebote, auch hinsichtlich Glücksspiel- und Computersucht, sollen verstärkt werden. Wir unterstützen die aufsuchende Sozialarbeit. Stationäre Angebote sollen zielgruppenspezifisch weitergeführt und bedarfsgerecht ausgebaut werden.

Wir bekennen uns zur dezentralen Unterbringung für Obdachlose und unterstützen die, die dafür sorgen, dass in Kassel in Not geratene und obdachlose Menschen direkte Hilfe, Versorgung und Beratung finden.

Die Zukunft der Pflege ist für unsere Gesellschaft ein wichtiges Thema. Sowohl der demografische Wandel als auch der Fachkräftemangel in der Pflege stellen uns weiterhin vor große Herausforderungen und Aufgaben. Diese lassen sich oft nicht kommunal lösen. Im Hinblick auf einen drohenden Fachkräftemangel setzen wir uns vor Ort für die Verbesserung der Situation von in der Pflege beschäftigter Personen ein und fördern bessere Standortfaktoren unter anderem im Hinblick auf Wohnraum, Kitaplätze, Ausbildungs- und Qualifizierungskonzepte, Konzepte für Berufsrückkehrer*innen.

Bei Pflegebedürftigkeit soll stadtteilnah Unterstützung gewährt werden. Betroffene Menschen sollen niedrigschwellige Hilfe erlangen können.

Das Demenznetzwerk wird weiter ausgebaut; die Beratungs- und Unterstützungsangebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen werden ausgebaut.

Wir wollen den öffentlichen Gesundheitsdienst ausbauen und stärken. Das Thema Hygiene hat in der Pandemie an Bedeutung gewonnen, das Erstellen von Hygieneplänen und -prüfungen ist ein Aufgabenbereich, den wir stärken werden. Der öffentliche Gesundheitsdienst unterstützt die gesundheitliche Chancengleichheit. Dazu gehört eine Gesundheitsberichterstattung wie das Monitoring zu Kindergesundheit in den Stadtteilen und eine Zusammenarbeit mit städtischen Ämtern im Hinblick auf gesundheitlich relevante Faktoren (zum Beispiel Lärm, Grünflächen).

Für eine gute stationäre Gesundheitsversorgung setzen wir weiterhin auf die Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH) in kommunaler Hand. Bei der ambulanten Gesundheitsversorgung bei etwaig entstehenden Versorgungslücken unterstützen wir die Errichtung medizinischer Versorgungszentren in Trägerschaft der GNH.

Das Projekt „Willkommen von Anfang an – Gesunde Kinder in Kassel“ als Teil der Kasseler Präventionskette wird weiter verstetigt und ausgebaut.

Wir unterstützen junge Familien bei der Versorgung mit Hebammen und entwickeln ein kommunales Konzept zur Stärkung der ambulanten Hebammenversorgung.